BMW Brilliance Automotive eröffnet neues Motorenwerk mit Leichtmetallgießerei in China

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BMW Brilliance Automotive (BBA) hat heute in Shenyang ein neues Motorenwerk mit Leichtmetallgießerei eröffnet. Der neue Standort wird die neueste Generation der BMW TwinPower Turbo Drei- und Vierzylinder-Ottomotoren produzieren und ist Teil des BBA-Produktionsnetzwerks mit Sitz in Shenyang im Nordosten Chinas. BBA ist ein langjähriges Joint Venture der BMW Group und der Brilliance China Automotive Holdings Ltd. Insgesamt werden rund 2.000 BBA-Mitarbeiter langfristig im Motorenwerk tätig sein.

Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Produktion, sagte während der Eröffnungsfeier: „Dies ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Joint Ventures und eine weitere Bestätigung für den Erfolg unserer Zusammenarbeit. Das neue, wegweisende Motorenwerk samt Leichtmetallgießerei wird eine wichtige Rolle im weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Group spielen. Es ist Teil unserer Strategie für global ausgewogenes Wachstum mit Produktionskapazitäten in den jeweiligen regionalen Märkten.

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Yumin Qi, Vorsitzender der Brilliance China Automotive Holdings Ltd., drückte seine Dankbarkeit aus: BBA hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und in Shenyang einen hervorragenden, hochmodernen Produktionsstandort aufgebaut. Mit diesen Einrichtungen können wir unsere Präsenz auf dem chinesischen Markt vertiefen und unseren Erfolg fortsetzen. Wir schätzen die großartigen Leistungen der BBA sowie die gute Zusammenarbeit mit unserem Partner BMW Group.

BBA-Präsident Dr. Anton Heiss kündigte auf der Veranstaltung auch den nächsten wegweisenden Schritt für das Joint Venture an: BMW Brilliance gilt als einer der erfolgreichsten Premium-Hersteller in China. Drei neue Modelle sind bereits in der Pipeline für die lokale Produktion. Eines dieser Modelle, der BMW 2er Active Tourer, wird im ersten Quartal 2016 auf den Markt kommen.

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Sowohl das Motorenwerk als auch die Leichtmetallgießerei entsprechen modernsten Produktionsstandards und werden die Automobilwerke Dadong und Tiexi von BMW Brilliance beliefern. Die Kapazität, die derzeit bei bis zu 300.000 Einheiten pro Jahr liegt, ist an das Produktionsvolumen der beiden Automobilwerke gebunden. Im Jahr 2015 erreichte die lokale Automobilproduktion mehr als 287.000 Einheiten. Die erforderlichen Investitionen finanzierte die BBA aus eigenen Mitteln; kein zusätzliches Kapital wurde von den beiden Joint-Venture-Partnern benötigt.

An der Eröffnungsfeier nahmen Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Produktion; Olaf Kastner, Präsident und CEO der BMW Group Region China; Yumin Qi, Chief Executive Officer von Brilliance China Automotive Holdings Ltd.; Xiaoan Wu, Vorsitzender der BBA; Dr. Anton Heiss, Präsident der BBA; Ilka Horstmeier, Bereichsleiterin Produktion: Motoren und elektrische Antriebssysteme; Ralf Hattler, Leiter Einkauf und Lieferantennetzwerk Antriebsstrang; sowie Vertreter von Brilliance China Automotive Holdings Ltd. und der lokalen Regierung.

Effiziente Motorenproduktion: BMW TwinPower Turbo Drei- und Vierzylinder Benzinmotoren der neuesten Generation

BMW TwinPower Turbo Benzinmotoren zeichnen sich durch einen besonders hohen Wirkungsgrad und niedrige Emissionen aus und stellen die neueste Entwicklung in der BMW EfficientDynamics Motorenfamilie dar. Der Einsatz eines hohen Aluminiumanteils hat das Gewicht von Antriebssträngen deutlich reduziert. Auch das Wärmemanagement und die akustischen Eigenschaften wurden verbessert. Das Herzstück dieser Motorenpalette ist die preisgekrönte TwinPower Turbo-Technologie, die variable Laststeuerung mit modernster Direkteinspritzung kombiniert.

Eine Besonderheit der neuen Motorengeneration ist die standardisierte, standortunabhängige Fertigung nach einem sogenannten Baukastensystem. Alle Motoren dieser Generation sind Reihenmotoren und jedes Derivat wird auf Basis eines Kernmotors und eines modularen Baukastens produziert. Dieses Prinzip erhöht den Gleichteileanteil je Verbrennungsart, also Benziner oder Diesel, auf bis zu 60 Prozent. Bei Otto- und Dieselmotoren sind sogar rund 40 Prozent der Teile identisch.

Das standardisierte Produktionssystem für modulare Motoren bildet Synergien mit den internationalen Motorenproduktionsstandorten der BMW Group in München (Deutschland), Steyr (Österreich) und Hams Hall (UK): Wertstromoptimierung und Skaleneffekte begünstigen Produktionsprozesse und machen sie wirtschaftlicher. Diese Standorte, die als Kompetenzzentren für verschiedene Motorentypen innerhalb des globalen Motorenproduktionsnetzwerks dienen, können ihr Know-how jederzeit mit anderen Motorenwerken teilen.

Ein weiterer Vorteil eines standardisierten Produktionssystems sind einheitliche, stabile Prozesse, die die Qualität steigern. Gleichzeitig ist die standortunabhängige Modulfertigung hochflexibel: Durch standardisierte Systeme und Prozesse kann das Unternehmen schnell auf veränderte Markt- und Kundenanforderungen reagieren.

Alle Produktionsprozesse im BMW Brilliance Motorenwerk erfüllen die hohen globalen Standards der BMW Group für Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Know-how aus dem weltweiten Motoren-Produktionsnetzwerk der BMW Group kam nicht nur der Planung und dem Bau des neuen Werks zugute, sondern half auch bei der Einführung nachhaltiger Produktionsprozesse und Technologien für die neueste Generation modularer Motoren: Nach dem Vorbild des BMW Group Werks Steyr (Österreich) wird bei der Zerspanung mit einer Wasserrückgewinnungsanlage gearbeitet, was zu einer komplett abwasserfreien Produktion führt. Dieses Verfahren verwendet innovative kombinierte Membrantechnologien, um alle Abwässer aus der mechanischen Produktion zu reinigen und der Fertigung wieder zuzuführen.

Leichtmetallgießerei erreicht nahezu emissionsfreie Produktion

Die Gießerei setzt neue Maßstäbe für eine nachhaltige Produktion und hat eine Kapazität von bis zu 15.000 Tonnen Aluminium pro Jahr. Vorbild ist das Partnerwerk in Landshut, dessen Erfahrungsschatz in die Produktionsprozesse eingeflossen ist.

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Innovative Fertigungsverfahren ermöglichen eine nahezu emissionsfreie Herstellung von Sandkernen. Erstmals in China kommen anorganische Binder zum Einsatz und führen zu einer Reduzierung der Emissionen von Verbrennungsrückständen um 98 Prozent gegenüber den branchenüblichen organischen Gießverfahren. Darüber hinaus können 90 % des zum Gießen verwendeten Sandes recycelt werden, um den Abfall auf ein Minimum zu reduzieren. 2009 setzte die BMW Group als erste weltweit diese hochmoderne, umweltfreundliche Technologie vollständig in der Serienproduktion von Gussteilen ein.

Das zum Gießen benötigte Aluminium wird weiterhin in fester Form angeliefert und anschließend in der hauseigenen Schmelze auf rund 760 Grad Celsius verflüssigt. Die Rückläufer aus dem Gießprozess, also Metallreste, die beim Reinigen vom Rohguss abgetrennt werden, werden in den gießereieigenen Schmelz- und Warmhalteöfen eingeschmolzen und wiederverwendet.

Auch für die Produktion von Aluminiumguss-Kurbelgehäusen wird die innovative Lichtbogendraht-Spritztechnologie (LDS) eingeführt: Die Zylinderlaufflächen aller Kurbelgehäuse werden mit einer hauchdünnen Schicht aus flüssig aufgesprühten Eisenpartikeln überzogen. Dies führt zu einem geringeren Gewicht und weniger Reibung im Motor, was zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch führt.

Die Zukunft: Produktion von Hochvoltbatterien

Das neue Motorenwerk wird neben Verbrennungsmotoren auch Hochvoltbatterien für künftige Plug-in-Hybrid-Modelle produzieren. Wie bei der Organisation der Motorenmontage erfolgt auch bei diesem Projekt eine enge Zusammenarbeit zwischen BBA und der BMW Group, um den Wissenstransfer aus der Hochvoltbatterieproduktion in Deutschland sicherzustellen.