Der neue BMW M4 DTM im Windkanal

Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung spielte die Anpassung der Aerodynamik an die Anforderungen des neuen Technischen Reglements der DTM 2017 BMW M4 DTM . Die Arbeiten am BMW M4 DTM im Windkanal vor dem Start der DTM-Saison 2017 haben sich stark verändert. Früher hatten die Aerodynamiker mehr Zeit für Detailarbeit, um bei der Entwicklung eines neuen Autos eine optimale Aero-Effizienz zu gewährleisten. Jetzt gleicht ein Tag im hochmodernen BMW Group Aero Lab eher einem Tag auf der Rennstrecke.
50 mal 15: Mit dieser Formel haben die Aerodynamik-Experten von BMW Motorsport den neuen BMW M4 DTM für die Saison 2017 entwickelt. 50 Tage im Windkanal waren erlaubt, maximal 15 Stunden pro Tag. Keine Minute mehr. Um die Kosten für die Entwicklung der neuen DTM-Fahrzeuge niedrig zu halten, hat der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) gemeinsam mit den in der Serie vertretenen Herstellern daran gearbeitet, die Entwicklungszeit im Windkanal zu begrenzen. Um die begrenzte Zeit optimal auszunutzen, haben die Airflow-Spezialisten ihre eigenen Prozesse und Methoden auf den Prüfstand gestellt – mit großem Erfolg.
Rennen gegen die Uhr.
Maximale Effizienz ist im modernen Motorsport nicht nur an Rennwochenenden ein Schlüsselfaktor, sondern auch im Entwicklungsprozess. Jede Minute zählt. Die Planung einer Windkanal-Session wurde komplett an das neue Regime des BMW M4 DTM angepasst und ähnelt einem Testtag auf einer Rennstrecke. Die Ingenieure definieren zunächst die Ausgangskonfiguration, dann machen sie sich daran, einen genauen Zeitplan für die weiteren Tests zu erstellen. Der Fokus lag vor allem auf der Struktur des im Windkanal getesteten Modellautos. Im Vergleich zur Entwicklung des BMW M4 DTM 2014 ist er modularer aufgebaut, um eine schnellere Modifikation der aerodynamischen Details zu ermöglichen. Ein Beispiel: Die Tests verwenden eine Motorhaube, die aus acht Einzelteilen besteht, die separat ausgetauscht werden können.
Präzision ist der Schlüssel.
Je nach Komplexität der auszutauschenden Teile konnten die Aerodynamiker von BMW durchschnittlich drei Fahrzeugkonfigurationen pro Stunde testen. Das Modell wurde präpariert, auf einem Hexapod montiert und mit maximalen Toleranzen im Hundertstelmillimeter genau positioniert, um unterschiedliche Fahrsituationen wie schnelle Kurven, enge Haarnadeln und Geraden simulieren zu können. Während ein 60-Prozent-Modell des BMW M4 DTM noch im Bau war, wurde bereits an der Auswertung der gesammelten Daten gearbeitet. Letztendlich konnte keine weitere Testzeit auf eine Konfiguration verschwendet werden, die zuvor nicht das gewünschte Ergebnis erzielt hatte.
Alle diese Schritte folgten schneller als zuvor, aber nicht weniger genau. Noch immer gilt eine alte Rennsportweisheit: Im Windkanal zählt jeder Zehntelmillimeter. Diese lassen sich dann auf der Rennstrecke in Zehntelsekunden umrechnen.



