Die Sonderkollektion BMW M Prototypen

Wenn Sie ein Fan der Marke BMW sind, wissen Sie bereits, dass das Unternehmen 2016 viel zu feiern hatte 100-jähriges Jubiläum des blau-weißen Kreises, 2016 ebenfalls gemarkt 30 Jahre seit der erste BMW M3 herauskam. Richtig, der E30 M3 wurde erstmals 1986 auf den Markt gebracht und der Rest ist Geschichte. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass die Ingenieure hinter verschlossenen Türen auch an einigen ziemlich „besonderen“ Modellen gearbeitet haben.
Ja eine BMW E46 M3 Touring existierte, aber nur als Übung. Aus diesem Grund haben die Bayern anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des ikonischen Modells offizielle Fotos von all diesen „Verrückten“ veröffentlicht, und die Welt drehte sich natürlich um. Dazu gehören die BMW M3 Pickup ab 1986 die BMW M3 Kompakt ab 1996 die BMW M3 Touring aus dem Jahr 2000 und die zweite Inkarnation des BMW M3 Pickup 2011 vorgestellt.
1986er BMW E30 M3 Pickup
Als die erste Generation des BMW M3 auf den Markt kam, waren nicht nur Kunden von seiner außergewöhnlichen Fahrdynamik begeistert. Er sorgte auch in der für seine Entwicklung verantwortlichen BMW Motorsportabteilung für Aufsehen, die ihn als perfektes Transportmittel für Arbeitsgeräte und Teile auf dem Gelände der heutigen BMW M Division in Garching bei München ansah. Das Problem war nur, dass der Gütertransport auf der Liste der vielen Talente des ersten BMW M3 nicht sehr weit oben stand.
Die Abhilfe ließ nicht lange auf sich warten, denn aus der Karosserie eines BMW 3er Cabrios wurde ein BMW M3 Pickup.
Die Cabrio-Karosserie sei aus zwei Gründen als Basis gewählt worden, erinnert sich Jakob Polschak, Leiter Fahrzeugmusterbau und Werkstätten der BMW M Division und seit über 40 Jahren im Unternehmen tätig. Erstens hatten wir zufällig ein solches Modell in einwandfreiem Zustand zur Verfügung. Und zweitens machte die eingebaute Verstrebung das Cabrio zur idealen Wahl für einen Pickup-Umbau.
Der erste BMW M3 Pickup hatte nicht die stark ausgestellten Kotflügel des Originals, da er mit der schmaleren Karosserie seines regulären Serienbruders ausgestattet war. Angetrieben wurde er zunächst von dem Motor des sogenannten italienischen M3, der aufgrund der dortigen Steuervorschriften auf zwei Liter Hubraum reduziert war und 192 PS leistete. Später sind wir auf den originalen 2,3-Liter-Vierzylindermotor mit 200 PS umgestiegen, verrät Polschak. Über 26 Jahre verrichtete der BMW M3 Pickup zuverlässig seinen Dienst auf dem Werksgelände, bevor er vor vier Jahren endgültig ausgemustert wurde.
1996 BMW E36 M3 Kompakt
Dasselbe galt natürlich auch für den BMW M3 Compact von 1996. Die Idee hinter diesem Modell war es, vor allem jüngeren Kunden einen Einstieg in die Welt der BMW M Automobile zu ermöglichen.
Der M3 Compact sei gewissermaßen der Urvater des heutigen BMW M2, bemerkt der BMW M Werkstattchef mit einem Augenzwinkern, und es ist unverständlich, warum er den Vergleich zieht. Wäre er in Serie gegangen, wäre die Leistung des M3-Motors aller Wahrscheinlichkeit nach etwas abgesenkt worden. Beim Prototypen durfte er jedoch seine vollen 321 PS entfalten, was den Vortrieb eines leichten Autos (er brachte nur 1,3 Tonnen auf die Waage) zum Kinderspiel machte. Er sei 150 Kilogramm leichter, agiler, straffer und noch kompromissloser, schwärmte die deutsche Fachzeitschrift auto motor und sport (Heft Nr. 13/1996) nach einem Test.
BMW E46 M3 Touring
Der BMW M3 Touring Prototyp entstand ebenfalls, weil ein Serienmodell angedacht war. Der M3 Compact wurde Journalisten zum Testen zur Verfügung gestellt, um Image zu vermitteln und das Kundeninteresse auszuloten. Doch der M3 Touring diente ausschließlich hauseigenen Zwecken.
Mit diesem Prototypen konnten wir zeigen, dass es zumindest rein technisch möglich ist, einen M3 Touring problemlos in die laufende Produktion des serienmäßigen BMW 3er Touring zu integrieren, erklärt Jakob Polschak.
Wichtig war uns zu demonstrieren, dass die Hecktüren des Serienmodells nachgearbeitet werden können, um sie an die hinteren Radläufe anzupassen, ohne dass neue und teure Werkzeuge erforderlich sind. Der M3 Touring benötigte nach dem Durchlaufen der Montagelinie nur minimale manuelle Nacharbeiten, um beispielsweise die M spezifischen Anbauteile und Interieurdetails einzubauen.
Als der oben beschriebene BMW M3 Pickup der ersten Generation nach rund einem Vierteljahrhundert im Einsatz schließlich die ersten gravierenden Verschleißerscheinungen aufwies, war es Zeit für einen Nachfolger. Wie beim Original entschieden sich die Verantwortlichen auch hier aufgrund der vorhandenen Verstärkungselemente für eine Cabrio-Karosserie.
Die Umbauarbeiten seien im Frühjahr 2011 zunächst in gewohnter, weitgehend unspektakulärer Manier verlaufen. Doch dann sei jemand auf die Idee gekommen, das Fahrzeug als Aprilscherz zu vermarkten, da der 1. April vor der Tür stehe, erzählt Polschak. Zur Einstimmung der Öffentlichkeit tauchten im Vorfeld Spionageaufnahmen von Kalibrierungsfahrten auf der Nordschleife des Nürburgrings auf, die Spekulationen über Pläne zum Bau eines Serienmodells anheizten.
Und es hat funktioniert. Berichte aus dieser Zeit zeigen, dass viele Journalisten und Blogger den Köder geschluckt und den Gerüchten geglaubt haben. Auch die am 1. April 2011 veröffentlichte offizielle Pressemitteilung brachte nicht gleich Klarheit und stellte den BMW M3 Pickup zunächst als vierte Karosserievariante nach Limousine, Coupé und Cabrio vor, bevor es weiter hieß: 420 PS unter der Haube und a 450 Kilogramm Nutzlast über der Hinterachse heben die für BMW M Modelle typische Mischung aus rennsportlichem Fahrspaß und Alltagstauglichkeit auf ein neues Niveau.
Es wies auch darauf hin, dass der Cw nur unwesentlich höher war als der des BMW M3 Coupé, das Auto 50 Kilogramm leichter als das Cabrio war und das 20 Kilogramm schwere Targadach entfernt werden konnte, um den Schwerpunkt weiter zu senken und damit noch schärfer zu liefern Umgang mit Dynamik.
Erst im letzten Absatz enthüllte die Pressemitteilung diskret, dass es sich bei dem fraglichen Modell tatsächlich um ein Einzelstück handelte, das für den Einsatz als Werkstatttransporter gebaut wurde. Anders als sein Vorgänger war er allerdings auch für den Straßenverkehr zugelassen.
Als besondere Hommage an die 30-jährige Erfolgsgeschichte des BMW M3 hat die BMW M GmbH im vergangenen Sommer ein exklusives Sondermodell aufgelegt, das weltweit auf 500 Einheiten limitiert ist. Mit seiner Außenlackierung in Macaoblau metallic ist der BMW M3 30 Jahre M3 geht auf die erste Autogeneration zurück, für die dieser Farbton erstmals angeboten wurde. Das serienmäßige Competition Paket mit umfangreichen Antriebs- und Fahrwerksmodifikationen steigert die Motorleistung des Jubiläumsmodells um 19 PS auf 450 PS.






































































































