Zanardi, Spengler und Glock testen einen modifizierten BMW Z4 GT3

Der nächste große Schritt erfolgt in einem ganz besonderen Projekt: Die BMW Werksfahrer Alessandro Zanardi (IT), Bruno Spengler (CA) und Timo Glock (DE) gingen erstmals mit dem modifizierten BMW Z4 GT3 auf die Strecke, in dem sie antreten werden bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BE) Ende Juli. Diese Woche haben sie einen erfolgreichen zweitägigen Rollout auf dem Adria International Raceway (IT) abgeschlossen.
Zum ersten Mal teilt sich Zanardi, dem beide Beine amputiert wurden, das Cockpit mit anderen, nicht behinderten Fahrern. Dieses ungewöhnliche Debüt ist eine spannende Herausforderung für die Ingenieure von BMW Motorsport.
Sie hatten in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, innovative technische Lösungen zu entwickeln, um den BMW Z4 GT3 so zu modifizieren, dass sowohl ein Fahrer ohne Beine als auch ein nicht behinderter Fahrer damit 24 Stunden lang Rennen fahren können, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Darüber hinaus konzentrierten sie sich auf die Fahrerwechsel, die so schnell wie möglich durchgeführt werden müssen. Zu den neuen technischen Lösungen gehören spezielle Lenkräder sowie Modifikationen an der Pedalbox und der Kupplung.
An diesem Donnerstag und Freitag testeten die drei Fahrer, BMW Motorsport und das Team von ROAL Motorsport, das für den Einsatz des BMW Z4 GT3 verantwortlich ist, die Neuentwicklungen erstmals auf der Strecke. Sie nutzten den Rollout, um die Modifikationen zu evaluieren und Informationen für die weitere Vorbereitung auf Spa-Francorchamps zu sammeln.
Ich bin mit dieser Einführung wirklich zufrieden, sagte Zanardi. Die Ingenieure von BMW Motorsport leisten großartige Arbeit. Wenn ich das Auto fahre, fühle ich mich darin sehr wohl, zumindest so sehr wie letztes Jahr, als ich in der Blancpain Sprint Series gefahren bin. Die von uns vorgenommenen Modifikationen sind bereits recht effizient und entsprechen meinen persönlichen Bedürfnissen sehr gut. Natürlich haben wir noch einiges zu tun, aber wir wissen genau, wo wir noch einige Anpassungen vornehmen müssen. Insgesamt läuft also alles nach Plan und wie wir es uns erhofft hatten. Es macht auch großen Spaß, mit Bruno und Timo zu arbeiten. Sie sind nicht nur fantastische Rennfahrer – auch menschlich verstehen wir uns sehr gut. Und wir alle, sowohl wir Fahrer als auch alle bei BMW Motorsport und ROAL Motorsport, teilen das gleiche Engagement und die gleiche Begeisterung für das Projekt.
„Ich habe es sehr genossen, wieder im BMW Z4 GT3 zu sitzen, und der Rollout war ein wichtiger Test für uns“, ergänzte Spengler. Es ist immer eine andere Geschichte, tatsächlich auf der Strecke zu fahren, als in der Werkstatt am Auto zu arbeiten. Wir haben viel darüber gelernt, wie die Modifikationen funktionieren und wie wir sie weiter optimieren können. Darüber hinaus haben wir auch an der Sitzposition gefeilt. Meine Begeisterung für dieses Projekt wächst mit jedem Tag noch weiter. Es ist wirklich etwas ganz besonderes. Es war toll, an der Rennstrecke zusammenzuarbeiten, und ich kann es kaum erwarten, bis wir nächste Woche wieder ins Cockpit steigen. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass ich Teil dieses Projekts bin.
Ich habe mich recht schnell an das Fahren des BMW Z4 GT3 gewöhnt, berichtete Glock. Die Sitzposition ist anders als im BMW M4 DTM, und man muss ein Gefühl für die Traktionskontrolle und das ABS bekommen. Aber das war überhaupt kein Problem. Das Auto lässt sich super fahren und ich bin mit dem Rollout zufrieden. Interessant war auch zu sehen, wie gut alle Ideen für die Modifikationen in der Praxis funktionieren. Mit diesem einzigartigen BMW Z4 GT3 auf die Strecke zu gehen, war wirklich etwas Besonderes. Auch die Stimmung in der Garage war super, alle sind super drauf und positiv gestimmt. Es macht sehr viel Spaß und es ist ein wahnsinnig spannendes Projekt. Es ist großartig, dass ich es gemeinsam mit Alex, Bruno und BMW Motorsport angehen kann.
Am kommenden Wochenende (Samstag, 20. Juni) werden Zanardi, Glock und Spengler unter Rennbedingungen testen und beim nächsten Lauf der Blancpain Endurance Series, dem 6-Stunden-Rennen bei Paul Ricard in Le Castellet (FR), antreten. Von dort geht es am Mittwoch, 24. Juni, zum offiziellen 24h-Testtag nach Spa-Francorchamps.



























